Wie lernen wir?
Wir können Lernen in unterschiedliche Lerntypen einteilen. Klar ist aber, dass es keinen "reinen" Lerntyp gibt, es handelt sich fast immer um Mischtypen. Dennoch kann es hilfreich sein zu wissen, welche Lerntypen in der Gruppe/Klasse vorherrschen, um den Unterricht besser gestalten zu können, bzw. auch immer die innere Differenzierung im Auge zu haben.
Der visuelle Lerntyp sollte:
Der auditive Lerntyp sollte:
Der kinesthetische Lerntyp sollte:
der visuelle Lerntyp - lesen - sollte:
(SAM - Schüleraktivierung durch Methodentraining)
GEZIELTE WIEDERHOLUNGSMETHODEN
DAS KLEINE ABC DES FRAGENS
FRAGEN SIND KLEBEPUNKTE IM GEDÄCHTNIS AN DIE ERFRAGTE INFORMATIONEN ANGELAGERT WERDEN.
die Praxis zeigt:
Die Aufgabe der Pädagogen/innen: variantenreiches Fragetraining im Unterricht
Methoden zur Fragenbildung:
Textinformationen auswerten und variabel zusammenfassen
Schüler/innen sollen erlernen Textinformationen auszuwerten und in kurzen Statements, Tabellen, Skizzen usw. zusammenfassen
Vorteile:
Informationen einordnen und Strukturen bilden können - Fördert eine intensivere Textaneignung
selbständig strukturierter Lernstoff wird besser behalten
Vorgangsweise:
theoretischer Hintergrund:
Begriffsdefinition: Der Begriff Visualisieren bedeutet unter anderem etwas optisch so zu betonen und herausstellen, dass es Aufmerksamkeit erregt oder auch Ideen in ein Bild umsetzen.
Wir nehmen Informationen über verschiedene Kanäle auf. Und jeder von uns hat seine Vorliebe für bestimmte Eingangskanäle (Ohren, Augen, Hände...).
Der Mensch ist aber ein "Augentier". Wir lassen auch in unserem Kopf immer Bilder zu allem entstehen. Daher möglichst viel bildlich darstellen.
Schule fördert oder fordert eher das logische Denken (in der linken Gehirnhälfte). Gut wäre, beide Gehirnhälften zu verbinden um höchsten Behaltenseffekt zu erreichen.
Wozu Visualisieren?
Visualisierung soll geplant werden:
INHALT: Was will ich darstellen?
ZIEL: Wozu soll die Darstellung dienen?
ZIELGRUPPE: Wen will ich informieren/überzeugen?
MEDIUM: Welches Hilfsmittel will ich verwenden?
Informationenträger:
Overhead-Projektor, Pinnwand, Flipchart, Plakat, Heftseite, Tafel, Copyboard, Dias, Diaprojektor, Computer, Video, Beamer...
Vorteile:
Erfolgreiches Lernen braucht anschauliches Material, Wiederholung mit Heft oder Plakat von Vorteil
Vorteil für Zuschauer
Aufgabe der Schule ist auch grundlegende Arbeitstechniken beizubringen für Schule und Beruf
Übung macht den Meister - oft gestalten - mach mit der Zeit Spaß
Intention:
Die Schüler/innen sollen zu einem mehrschichtigen Feedback in Sachen "Unterrichtsgespräch" veranlasst werden. Sie sollen Gelegenheiten erhalten, sowohl Kritisches als auch Positives als auch Perspektivisches zu den alltäglichen Unterrichtsgesprächen anzumerken. Sie sollen auf diese Weise Anstöße zusammentragen, miteinander diskutieren sowie mögliche Handlungsperspektiven entwickeln.
Durchführung:
In einem ersten Schritt notieren die Schüler/innen in EA oder PA stichwortartig, was ihnen an den gängigen Unterrichtsgesprächen gefällt, was sie stört und was sie sich für die Zukunft wünschen. Die notierten Gesichtspunkte werden sodann in mehreren Arbeitsgruppen ausgetauscht und auf 2-3 Kernpunkte pro Rubrik verdichtet, die auf kleine Kärtchen/Zettel geschrieben werden. Die so gewonnenen Feedbackkärtchen werden anschließend im Rotationsverfahren (die Gruppen wechseln sich nach jedem Punkt ab) im Plenum vorgelesen, erläutert und in die entsprechende Spalte der Wandzeitung geheftet. Dabei wird mit der linken Spalte (mir gefällt...) begonnen; dann konzentriert sich das Feedback auf die mittlere und schließlich auf die rechte Spalte. Kärtchen, die sich von ihrer Aussage her überschneiden, werden nur einmal angeheftet. Darauf aufbauend können anschließend wegweisende Vorsätze für die weitere Arbeit sondiert und protokollarisch festgehalten werden.
Vorbereitung:
Vorzubereiten ist zunächst einmal die Wandzeitung mit ihren Spalten. Sie wird an zentraler Stelle im Raum ausgehängt. Falls eine Pinnwand verfügbar ist, wird darauf zurückgegriffen.
Quelle: Klippert, Heinz (2002): Kommunikationstraining. Weinheim und Basel: Beltz
ZIELE:
Schüler/innen werden befähigt, mit Wörtern sensibel umzugehen, Alternativen statt Wortwaffen zu verwenden.
Wiederholtes Nennen der Provokationswörter in der Erarbeitungsphase zerstört deren Effekt.
"Auftritt" ist für Schüler/innen peinlich, sie sind motiviert, diesen zu vermeiden.
BESCHREIBUNG: EA- jeder SCH schreibt sein heftigstes Schimpfwort, seine größte Beleidigung auf ein Blatt. Je nach Klassensituation anonym absammeln oder verkehrt am Tisch liegen lassen.
PLENUM:
Jedes Wort wird an die Tafel geheftet, mündlich definiert und die Umstände und Wirkung analysiert. Reihenfolge durch Zufallsgenerator entlasten! Es ist ein gemeinsames Ringen, Begriffe auf Sachebene zu klären, das wirkt entspannend. Täter wird nicht alleine gelassen.
Suche nach einem Alternativwort, das entlastet und Aggressionen mindert, ohne zu beleidigen. Das Alternativwort an die Tafel schrieben, das Schimpfwort abnehmen.
RITUAL:
Das Schimpfwort (Wichser, Hurensohn, Motherfucker,....) wird zerissen und in den Müll geworfen! Dieser Ablauf wiederholt sich, bis alle Wörter der Gruppe besprochen sind
VEREINBARUNG: (Regel, die alle unterschreiben können)
Nutzt ein/e Schüler/in diese verbrannten beleidigenden Schimpfwörter wieder, muss er am Stundenbeginn vor der gesamten Klasse die Wortbedeutung genau referieren, Anlass, Ursache, Wirkung und Alternativwort. Das ist der "AUFTRITT"!
Tipps zum Einsatz:
Variationen:
ABC-Liste mit Schimpfwörtern (1.Spalte) und Alernativwörtern (2.Spalte)
Idee: Petersen, S.: Rituale für kooperatives Lernen in der Sekundarstufe 1. Berlin 2001.
FISHBOWL
Vertiefung des Regelbewusstseins durch Beobachtung
4-5 diskussionsbereite SCH (Fishbowlgruppe) sitzen als Gruppe in der Mitte des Klassenraumes, alle anderen SCH sitzen um sie im Außenkreis herum
Kontroverses Thema wird vorgegeben
Fishbowlgruppe diskutiert 5-10 Minuten, Außengruppe beobachtet
Im Anschluss Feedback an die Fishbowlgruppe, dann berichten Diskutanten über ihre Erfahrung
BIENENKORB
Diskussion zu festgelegten Themen, Stoffsammlung, Stoffwiederholung
Klasse bildet Sesselkreis, in die Mitte werden 4-5 Sessel gestellt
Diskussion beginnt, wer etwas zu sagen jat, setzt sich auf einen Sessel in der Mitte, ein zweiter, ein dritter SCH folgt. Sind alle Sessel belegt, muss einer der Diskutierenden den Innenkreis verlassen, um jemand anderem Platz zu machen.
ZIEL: Jede/r muss einmal im Innenkreis sitzen und einen Beitrag bringen.
Keine Kommentare von außen
Beobachtungsaufgaben an Außenkreis können gegeben werden (z.B: Notizen über Gesagtes)
STATIONENGESPRÄCH
Stellungnahme zu bestimmten Themen, Wiederholung von Lernstoff, Erarbeitung einfach strukturierter Lerninhalte
4 Plakate werden verdeckt in der Klasse angebracht. Auf jedem Plakat steht eine Aufgabenstellung.
Einteilung in 4 Gruppen, Gruppensprecher wird ausgelost, es ist gleichzeitig der Regelbeobachter. Jede Gruppe erhält einen Plakatschreiber. Jede/r bringt einen Beitrag zum Thema. Gruppen versammeln sich vor dem zugewiesenen Plakat, auf Signal des L werden Plakate aufgeklappt, Arbeitsauftrag wird gelesen, bearbeitet, festgehalten.
Beim Erklingen von Musik wandern die Gruppen zum nächsten Plakat, lesen vorhandene Infos, ergänzen usw., bis alle Gruppen wieder bei ihrem Anfangsplakat angelangt sind.
ev. Besprechung und Ergänzung durch L
Möglich: Anschließend wandern alle SCH von Plakat zu Plakat, prägen sich möglichst viele Infos ein, Kugellager, dann ev. schriftlich festhalten.
BÜCHERSCHAU
Buch, das SCH zuhause lesen, Text aus Lehrbuch, verfasste Schülertexte, Bildimpulskarten
Bildung von Kleingruppen (5-6 SCH), sitzen im Kreis
Wechselseitiges Vorstellen der Bücher: Dauer ca. 5 Min. plus kurzer Leseprobe, nachfragen der Zuhörer ist erlaubt, Diskussion oder Kritik nicht
Aus jeder Gruppe stellt ein SCH sein Buch der Klasse vor, die Gruppe entscheidet, wer das ist.
Am Ende z.B. Blitzlicht: Wie ist die Arbeit gelaufen? Was war in dieser Stunde wichtig? Was hat mir an der Bücherschau gefallen?
HÖRERZÄHLUNG
EA: ausgewählte Texte lesen, dann Doppelkreis
Innenkreis beginnt vorzutragen, nach ca. 30 sec. Klingelzeichen, Vortrag wird gestoppt. Außenkreis fasst zusammen, Paare, die fertig sind, verhalten sich ruhig, dann wird fortgesetzt, bis der Text vollständig gelesen wurde. Anschließend list der Außenkreis seinen Text vor....
Variante:
Nach dem Stopp wird zusammengefasst. Anschließend formulieren beide eine Frage zum Text und halten diese schriftlich fest, ev. ebenso die Antwort.
Am Ende geben alle die Frage ab, Gruppenbildung und Quiz, Welche Gruppe erreicht die meisten Punkte, auch EA möglich.
FÜNFSATZÜBUNG
L erläutert Fünfsatzmethode und gibt dafür ein Beispiel.
SCHEMA: Einstiegssatz (Ist-Zustand) - dann folgen 3 erklärende Sätze (Beispiele, sie führen zum Zielsatz. Dieser wird in der Regel zuerst überlegt.
Gruppenbildung (4SCH) - jede Gruppe überlegt und formuliert 4 Zielsätze (B....und deshalbt muss der Schulhof neu gestaltet werden, .....und daher soll Kinderarbeit verboten werden....)
Zu jedem Zielsatz werden vier hinführende Sätze entwickelt, schriftlich festgehalten und grafisch verknüpft (siehe Schema)
Jeder SCH stellt vor der Klasse ein Fünfsatzfragment anhand des Schemas vor
EA: vorgegebene Zielsätze werden in dieser Weise bearbeitet.
EXPERTEN/INNENBEFRAGUNG
Einüben im Fragen, Zuhören, aufeinander Eingehen, Blickkontakt halten, präzise Antworten.
Arbeitsmittel: Themen aus U-Büchern bzw. Themenblätter
Gruppenbildung: Auffteilen der Klasse in Experten- und Journalisten/innenteams, z.B. bei 20 SCH 4 Dreiergruppen (je 2 Experten und je 2 Journalistengruppen), 2 Vierergruppen (1 Experten-, 1 Journalistengruppe )
Vorbereitungsphase: 15 Minuten, jeder E und J erhält ein bestimmtes Themenblatt. Experten markieren, strukturieren und prägen sich Details gut ein. Journalisten lesen den Text intensiv durch, formulieren dazu Ergänzungsfragen
1 Journalistengruppe und 1 Expertengruppe setzen sich in v-förmiger Formation gegenüber. L übernimmt Moderation. Die restlichen Schüler/innen sind Zuhörer/innen.
Moderator begrüßt, stellt die J und E sowie das Gesprächsthema vor. J stellen nun reihum ihre Fragen, E beantworten nach bestem Gewissen. Moderator fasst am Ende zusammen, Zuhörer können ev auch Fragen an E stellen. Dann kommen die nächsten Gruppen in derselben Weise an die Reihe.
Quelle: Klippert, Kommunikationstraining, BELTZ-Verlag
Die Austauschphase ist für den Lernprozess von zentraler Bedeutung:
einerseits werden die kommunikativen Kompetenzen der Schüler/innen ausgebaut,
andererseits werden nach der Einzelarbeitsphase die eigenen Wissensnetze nochmals aktiviert und verändert.
Inhalte und Beiträge, die von anderen Gruppenmitgliedern eingebracht werden, werden nun mit dem eigenen Wissen verglichen. Dabei wird Wissen durch Gemeinsamkeiten bestätigt und die Unterschiede regen zur erneuten Auseinandersetzung mit dem Thema an. In der Gruppe treten also Widersprüche auf, die von den Schülern/innen eine vertiefende Beschäftigung mit dem Thema fordern (Piaget: kognitive Konflikte). In dieser Phase korrigieren und erweitern die Lernenden ihre persönlichen Wissensstrukturen.
Dies machen SCH aber selten von selbst, daher ist es von zentraler Bedeutung die Austauschphase so zu strukturieren, dass sich die SCH wirklich auf die Ergebnisse der anderen einzulassen.
Drei-Schritt-Interview
Interviews sind hilfreich, wenn Arbeitsergebnisse diskutiert oder gesichert werden sollen. Diese Struktur funktioniert optimal in Vierergruppen, kann aber auch an kleinere oder größere Gruppen angepasst werden. Ablauf:
EA: Alle SCH bearbeiten individuell eine Aufgabenstellung
Austauschphase: Erst dann beginnt das eigentliche Interview, das sich in drei Schritte gliedert:
SCHRITT 1:
PA: ein SCH übernimmt die Rolle des Interviewers (A) und befragt den anderen SCH (B) gezielt über die Ergebnisse von B aus der Einzelarbeitsphase.
SCHRITT 2:
Jetzt wechseln die Rollen. SCH B stellt jetzt die Fragen, die vom SCH A beantwortet werden.
SCHRITT 3:
Nun stellen die Gruppenmitglieder nacheinander vor, was sie im Interview erfahren haben.
Interviews können auch in Dreiergruppen durchgeführt werden. Dabei interviewen immer 2 Mitglieder das 3. Gruppemitglied.
Quelle: Brüning/Saum: Erfolgreich unterrichten durch Kooeratives Lernen, NDS